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Allgemeines über Bonsais - Was ist ein Bonsai?
Bonsai ist eine alte fernöstliche Art der Gartenkunst.
Das Wort stammt aus dem Japanischen: und bedeutet, 盆栽 bonsai "Anpflanzung in der Schale", chinesisch 盆景 pénjĭng, "Landschaft in der Schale"; (盆 pén "Schale", 景 jĭng, "Landschaft, Szene").
Nach altem chinesischen Verständnis ist Bonsai die Kunst, eine Harmonie zwischen den Naturelementen, der belebten Natur und dem Menschen in miniaturisierter Form darzustellen: Die belebte Natur wird hierbei meist durch einen Baum dargestellt. Die Naturkräfte vertritt - nach einem anderen Ausdruck für Landschaft 山水 shānshuĭ (wörtlich) „Berg und Wasser" - ein Stein und feiner Kies (der traditionell in Gärten Wasser symbolisiert). Der Mensch wird in Form seines Werks, einer Pflanzschale, dargestellt. Nur der Einklang dieser drei Elemente macht einen gelungenen Bonsai aus.
Im westlichen - vom weltanschaulichen auf das rein formal-ästhetische reduzierten - Verständnis bezeichnet das Wort den Bonsai-Baum:
Dieser ist ein in einem Pflanzgefäß gezogener Baum, der durch Kulturmaßnahmen (Formschnitt, Wurzelschnitt, Blattschnitt, Drahtung) klein gehalten wird und in künstlerischer Gestaltung in eine gewünschte Wuchsform gebracht wird. Diese folgt den Prinzipien des Wabi und Sabi der Zen-Kultur und den - teils konfuzianisch, teils taoistisch beeinflussten - Baumdarstellungen der klassischen chinesischen Malerei. In Japan werden Bonsai im Garten oder in der Tokonoma, einer gestalterisch hervorgehobenen Nische im Zimmer aufgestellt. Bonsaibäume können bei guter Pflege viele hundert Jahre alt und sehr wertvoll werden.
Für Bonsai eignen sich alle verholzenden, kleinblättrigen (bzw. kleinnadligen) Baum- und Straucharten gut. Traditionell werden Kiefern, Wacholder, Ahorne, asiatische Ulmenarten, Azaleen, Fruchtbäume wie Kulturapfel oder japanische Aprikose verwendet. In unseren Breiten nimmt man vorwiegend einheimische Gehölze, die an unser Klima angepasst sind, aber auch winterharte Pflanzen aus Japan und anderen Ländern. Besonders beliebt sind kleinblättrige Ahornarten - unter ihnen die rotblättrigen japanischen Ahornsorten - Kiefern, Fichten, Buchen und Wacholder.
Im Zuge der Verbreitung der Bonsaikultur auch im westlichen Kulturkreis wurden die Bonsaitechniken auch auf verholzende Zimmerpflanzen übertragen, so dass hier heute zwischen Indoor und Outdoor unterschieden wird. Die Kultur von Indoors ist problematisch, da man ihnen die dringend benötigten Lebensbedingungen (durchgehend 2000-3000 Lux 12 Stunden am Tag, Luftfeuchte bei 70-90 Prozent bei einer Temperatur von etwa 15-30 °C) in normalen Haushalten kaum bieten kann und die Pflanzen daher dahinvegetieren oder eingehen. Einzig kleinblättrige Arten der Gattung Ficus haben sich als so robust und anpassungsfähig erwiesen, dass sie problemlos als Indoor-Bonsai gehalten werden können. Sie gelten heute als die typische Anfängerpflanzen.